Stunning Galápagos

Wow! Wow! Wow!
Was soll man sonst über die Galapagos Inseln sagen? Vielleicht traumhaft schön und tierisch gut? Ja, das trifft’s genau 😊!

Seerobbe
Seerobbe

Die Galapagos Inseln standen anfangs nicht auf unserer Ecuador-ToDo-Liste, da aber alle davon schwärmten, ließen wir uns schließlich davon überzeugen. Und es war definitiv die richtige Entscheidung, auch wenn unser Geldtascherl seitdem ein bisschen blutet…
Die 20 Inseln des Galapagos Archipels liegen ca. 1.000km westlich vom Festland und sind das Touristenziel schlechthin. Die Bekanntheit Galapagos‘ ist Charles Darwin und seiner Evolutionstherorie (1838) zu verdanken. Rund 50 der auf den Inseln lebenden Tiere kommt nur hier auf der Welt vor; durch natürliche Selektion haben sie sich weiterentwickelt und an ihre Umgebung angepasst.

Darwinfink
Darwinfink

Wir landeten auf der Insel Baltra und wurden per Boot auf die Nachbarinsel Santa Cruz übergesetzt. Unsere Unterkunft war in Puerto Ayora, der größten Stadt auf Santa Cruz bzw. Galapagos, von wo aus die meisten Bootstouren starten. Eine Agentur nach der nächsten wirbt hier mit ihren „last minute“ Angeboten.
Ach ja, erwähnen sollte ich vielleicht noch, unser Hostel war gar nicht so übel… so mit Palmen, Hängematten und täglich einer frischen Kokusnuss 😄.

Coconut Dream
Coconut Dream

Somit war schon am ersten Tag für uns klar, das ist das Paradies! Und gleich am zweiten Tag buchten wir unseren Rückflug um 😂!
Statt anfangs geplanter fünf Tage genossen wir elf Tage Sonne, Strand und Meer – und das inmitten ganz vieler Tiere wie Meerechsen, Landleguanen, Schildkröten, Seelöwen und Vögel. Eigentlich ist der Mensch, diese eigenartige Kreatur auf zwei Beinen, der Sonderling auf den Galapagos Inseln. Ich wurde gut von den tierischen Inselbewohnern aufgenommen. Bei Markus schauten die Echsen schon etwas irritiert, so ein riesiger „Gringo“ mit rotem Bart läuft ihnen wahrscheinlich selten über den Strand 🙊.

Meerechse, Tortuga Bay
Meerechse, Tortuga Bay

Nur vier Inseln (Santa Cruz, Isabela, Floreana und San Cristóbal) sind bewohnt. Tiere findet man überall und je nach Insel teilweise auch verschiedene. Auf den Stränden von Santa Cruz tummeln sich kleine Dinosaurier – auch Meerechsen genannt 😉 – und auf der ganzen Insel „rennen“ freilebende Riesenschildkröten herum. Bei unserem Radausflug (44km, davon 22km am Stück stetig bergauf!) waren einige direkt am Wegesrand. Ich war so schnell unterwegs, dass ich sogar eine überholte 😉. Aber auch auf Markus kann ich stolz sein. Er hat die 44km gut geschafft – mit mir meine ich 😂.

Wettrennen mit der Schildkroete
Wettrennen mit der Schildkroete

Ansonsten faulenzten wir an einem der schönsten, puderzuckerfeinen, weißen Sandstrände der Welt, der Tortuga Bay, und erfrischten uns im türkisblauen Wasser von Las Grietas.

Tortuga Bay, Santa Cruz, Galápagos
Tortuga Bay, Santa Cruz, Galápagos

Eines der Highlights war definitiv unsere Schnorcheltour zu den Inseln Daphne und Pinzón. Wir schwammen mit bunten Fischen, Meeresschildkröten, Seerobben und Haien – und hielten alles mit unserer ausgeliehene GoPro fest. Die „friedlichen“ Haie ruhten sich unter Mangrovenwurzeln aus und interessierten sich kein bisschen für uns. Alles ist noch dran – jedes einzelne Zehlein 😉.

pum beim Schnorcheln
pum beim Schnorcheln

Der Fischmarkt von Puerto Ayora war ebenfalls eine Attraktion. Während die Fischverkäufer die Fische zerlegten, wartete eine Horde von Pelikanen schon gierig auf die Fischreste – und zwar direkt neben den Verkäufern auf den Tischen. Und gleichzeitig watschelten die Robben zwischen den Verkäufern hektisch hin und her und bettelten um Fisch. Ein schrulliges Bild!

Fischmarkt, Santa Cruz
Fischmarkt, Santa Cruz

Drei Tage verbrachten wir auf der Insel San Cristóbal im Ort Puerto Baquerizo Moreno, der Hauptstadt des Galapagos Archipels. Die dreistündige Hin- und Rückfahrt mit dem Speedboot war nicht so lustig. Und für alle, die schon immer wissen wollten, ob Kotztüten wirklich dicht sind, ich weiß es jetzt. Ja, sie sind es! 😉
Ansonsten hat sich der Ausflug zu der östlichsten Insel auf alle Fälle gelohnt. Wir sahen eine Menge Vögel wie Fregattenvögel und Blue Foot Boobies (Blaufußtölpel)… und Robben. Kleine Robben, große Robben, dicke Robben, faule Robben, Babyrobben… Robben am Strand, Robben im Wasser, Robben auf Parkbänken liegend… einfach Robben überall! Und wir sind seitdem stolze Besitzer einer Million toller Robbenfotos 😂. (Kommentar Markus: „Jetzt fotografierst die Viecha schon wieder! Host net schon gnua Fotos?“).
Und natürlich sind wir jetzt auch Robben-Experten und wissen „alles“ über sie 😄. In der Nacht kommen sie zum Schlafen an Land, in jeder Herde gibt es ein dominantes Männchen mit einem Harem an Weibchen und wenn ein anderes Männchen eins dieser Haremweibchen will, wird wild gebrüllt und gekämpft. Der Schwächere „robbt“ dann davon und taucht im wahrsten Sinne des Wortes unter 😀.

Schlafplatz der Seeloewen, San Cristóbal
Schlafplatz der Seeloewen, San Cristóbal

In San Cristóbal waren wir übrigens im besten Restaurant der Welt, mit dem besten Service der Welt! Wär’s nicht am Panner gestanden, wir hätten’s glatt übersehen 😂.

The best restaurant ever :-)
The best restaurant ever 🙂

Wieder zurück von unserem Ausflug von San Cristóbal widmeten wir uns auf Santa Cruz der Menschenbeobachtung. Mehrere Stunden saßen wir am Hafen und amüsierten uns köstlich über das Schauspiel „Boot auf Hänger aufladen“. Wie bringt man ein Boot zurück an Land auf einen Hänger, wenn a) der Hänger zu klein ist und b) man keine Ahnung hat, was man tut? Die Komödie endete damit, dass das Boot vom Hänger zurück auf den Asphalt rutschte, die Anhängerkupplung in die Höhe schnellte und ein großes Cut in den Pickup schrammte. Nach einer halben Stunde Ratlosigkeit und langen Gesichtern kam dann ein Lastwagen mit Kran und nahm das Boot mit – jedoch aufgrund Platzmangels quer aufgeladen, sodass das Boot links und rechts einen Meter rausragte 😂.

Spaß hatten wir auch beim Beobachten der Einheimischen beim täglichen „Ballspielen“ um Geld. Es muss wohl Volleyball – wenn auch mit einem Fußball gespielt – gewesen sein. Oder eine Mischung davon… zählen doch Volleyball und Fußball zu den Nationalsportarten von Ecuador 😄.

Volleyballturnier der Locals, Galápagos
Volleyballturnier der Locals, Galápagos

Die Tage auf den Galapagos Inseln waren ein Traum und aufgrund der einzigartigen Tierwelt etwas ganz Einmaliges.
Einzige Wermutstropfen waren natürlich die hohen Preise auf den Inseln. Es kostet alles mindestens das, was man auch in Österreich dafür zahlt. Oft sogar mehr… obwohl man ja in Südamerika ist! Das war auch der Grund, dass wir auf den Inseln vieles auf eigene Faust erkundeten und uns nicht für eine mehrtägige Kreuzfahrttour rund um die Inseln entschieden. Es ist halt auch zu blöd, dass unser neuer Arbeitgeber kein Urlaubs- und Weihnachtsgeld zahlt, mit dem man eine Kreuzfahrt machen kann 😜.

Gelandet in Guayaquil ging es auf direktem Wege mit dem Bus weiter nach Cuenca. Nach vier Stunden waren wir in der drittgrößten Stadt Ecuadors (350.000 Einwohner), die zum Unesco Weltkulturerbe zählt und auf 2.500m Seehöhe liegt.
Die frühere Inka-Stadt Cuenca hat mehrere koloniale Bauten und 52 Kirchen – für jeden Sonntag im Jahr eine 😊. Die Schönste ist die Neue Kathedrale.

Catedral Nueva, Cuenca
Catedral Nueva, Cuenca

Cuenca gefiel uns gleich vom ersten Tag an. Die Stadt ist gemütlich, hat sehr gute Restaurants und lädt einfach zum Verweilen ein. Dass man immer wieder alte Weiberl in Tracht sieht, macht die Stadt sehr urig. Die Damen tragen lange Zöpfe, farbenprächtige Faltenröcke in rot, pink, etc. und einen Hut. Und wenn dann auch noch die vielen Straßenverkäufer dazukommen, die alles mögliche anpreisen – von Eis über Säfte bis hin zu Klopapier – dann könnte man stundenlang einfach nur beoachten 😄.

In der Stadt Cuenca leben ein paar Europäer, die hier hängengeblieben sind. So kehrten wir auch in der Bar „Wunderbar“ und im „Café Austria“ ein – welche jeweils von Österreichern betrieben werden. Eine richtige Melange und eine Sachertorte durften dort natürlich nicht fehlen 😊.

Sachertorte und Melange im Café Austria, Cuenca
Sachertorte und Melange im Café Austria, Cuenca

Wir waren drei Tage in Cuenca und besuchten u.a. das Hutmuseum „Museo del Sombrero“. Im Hutmuseum bekamen wir eine Vorstellung wie Panama(stroh)hütte hergestellt werden. Die weltbekannten weißen Hüte werden nämlich in Ecuador erzeugt, wobei die größten und bekanntesten Exporteure direkt in Cuenca sind. Klar probierte Markus gleich einmal aus, wie ihm ein echter Panamahut steht. Und ich muss sagen, Al Capone hätte neben Mafiosi Markus echt blass ausgesehen 😂.

El mafioso
El mafioso

Kulinarische Leckerbissen gab’s für uns in der riesigen Markthalle „10 de Agosto“, in der auf drei Stockwerken Fleisch, Obst, Gemüse und köstliche traditionelle Gerichte angeboten werden.

10 de Agosto Mercado, Cuenca
10 de Agosto Mercado, Cuenca

Was das Essen betrifft, so ging’s uns in Ecuador immer sehr gut. Das Frühstück war sehr international (Kaffee, Toast, Spiegelei, Fruchtshake) – die Einheimischen essen hingegen am Morgen als „Desayuno“ traditionell schon Reis und Hendl. Zu Mittag gab’s „Almuerzo“ und am Abend „Merienda“ – sprich ein leckeres Mittag- bzw. Abendessen mit Suppe, Fleisch, Reis und Fruchtsaft. Allerdings für die Dauer von vier Wochen! Jeden Tag Reis – oft sogar zwei Mal! So viel Reis haben Markus und ich in unserem ganzen Leben zusammen noch nicht gegessen! Preislich war’s sehr günstig: rund 3USD für das Drei-Gang-Menü.

Merienda (Abendessen)
Merienda (Abendessen)

Typisch ecuadorianische Gerichte, die wir kennenlernen durften:
Hornado (3-6USD): Spanferkel mit Mote und Tostado (gekochte+geschälte und geröstete Maiskörner) – schmeckt sehr gut!
Seco de pollo con arroz (3USD): Hühnerfleisch mit Reis – gefühlte 1.000 Mal gegessen
Sancocho de pescado (2USD): Fischsuppe mit Mais, Yucca und Kochbananen – sehr, sehr lecker!
Churrasco (3,5USD): gebratenes Rindfleisch mit Spiegelei und Reis
Empanada de cheso (50c): frittierte Teigtasche mit Käse – oft nachmittags zu picksüßem schwarzen Kaffee serviert
Salchipappa (1USD): Frankfurter mit Pommes – geht als Snack immer 😉
Jugo (50c): frischgepresster Fruchtsaft – we love it!
Batida (1USD): Fruchtsaft mit Milch – sehr lecker!

Hornado, traditionelles ecuadorianisches Gericht
Hornado, traditionelles ecuadorianisches Gericht

Was allerdings guten Kaffee betrifft, so wurden wir leider enttäuscht. Statt echten ecuadorianischen Bohnenkaffee zu servieren, ist es hier üblich, dass lösliches Kaffeepulver getrunken wird. Echt eine Schande! Naja, der „gute“ Kaffee wird fast zur Gänze exportiert und landet dafür im Ausland – z.B. daheim in Österreich 😉.

Da das öffentliche Verkehrssystem in Ecuador (bzw. generell in Südamerika) ausgezeichnet ausgebaut ist – auch die Straßen und Busse sind in Ecuador in einem sehr guten Zustand -, ging unsere Reise natürlich per Bus weiter. Zumal man im Bus ja auch tollstens verpflegt wird: alle paar Kilometer steigen Essensverkäufer ein und bieten von Obst über Hühnchen mit Bohnen bis hin zu glibbriger Götterspeise alles an. So viel wie es im Bus zu essen gibt, kann man gar nicht verdrücken 😂.
Nach Cuenca folgte die Andenstadt Loja. Loja war unser letzter kurzer Stopp in Ecuador, bevor es am nächsten Tag über die Grenze nach Peru ging 😊.

Die vier Wochen in Ecuador waren echt beeindruckend. Und die Highlights waren definitiv die Quilotoa-Andenwanderung und die Galapagos Inseln.
Na, da sind wir mal gespannt, ob das nächste Land das toppen kann! 😉

Bildergalerie

 

Ein Gedanke zu “Stunning Galápagos

  1. Baaaaahhhh! Ihr habt ein schönes Leben!!!!!!!!!!!!
    Wünsche euch noch viel Spaß und ebenso schöne ERlebnisse wie bisher!

    glg
    Gerhard

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